Echte Handwerkskunst in Gefahr
Es gibt nicht mehr viele Betriebe, die das Handwerk des Wiener Geflechts so perfekt beherrschen wie die ÖHTB Korbflechterei. Doch jetzt ist auch diese einmalige Werkstätte in Gefahr. Und mit ihr die Menschen, die dort arbeiten.
Kein Telefon. Keine Aufträge. Keine Arbeitsplätze.
An guten Tagen läuten die Telefone „sozusagen in einer Tour“, wie Irene Michl, langjährige Mitarbeiterin in der ÖHTB Korbflechterei, lachend sagt. Ja, sie könne noch lachen, sagt sie. Und das, obwohl die letzten Wochen und Monate alles andere als einfach waren. Der finanzielle Druck lastet auf dem Betrieb. „Und damit auch auf unseren Schultern. Wir wollen hierbleiben.“
Es geht um mehr als ums Geschäft
Sehbehinderte Menschen lernen hier nicht nur ein Handwerk, das vom Aussterben bedroht ist. Sie erfahren auch, was es heißt, gebraucht zu werden. Der Job gibt ihnen Sicherheit in einer Welt, die immer weniger Rücksicht auf Menschen mit Sehbehinderung nimmt. Der Korbflechterei zu helfen, heißt vor allem auch, diesen Menschen zu helfen.
Ausgezeichnet!
Die Korbflechterei konnte in den letzten Jahren 6 mal den Staatsmeistertitel und 3 mal den Weltmeistertitel im Korbflechten holen. Wie konnte das gelingen? Wenn man die Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter fragt, dann ist die Antwort einfach: „Wir machen unsere Arbeit einfach gerne.“
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